Immer wieder taucht auf den diversen Social-Media-Kanälen eine „Babka“ auf und mindestens genau so lange geistert der Gedanke in meinem Kopf herum, so etwas auch einmal zu probieren. Sieht zwar etwas kompliziert aus, aber letzten Sonntag war es dann soweit. Das Wetter war schlecht und wenn irgendwas die Laune heben kann, dann wohl ein Stück Kuchen. Da hat sich dann aber gleich die Frage gestellt, wo die Babka eigentlich ihren Ursprung hat. Das ist gar nicht so leicht aufzuklären, den die Babka gibt es sowohl in Polen, aber auch über die Ukraine bis nach Albanien und in vielen weiteren Ostländern. Babka oder Baba bedeutet in diesen Ländern so viel wie Großmutter. Dort ist es aber eher ein ungefüllter Kuchen aus Germteig in Guglhupf-(Napfkuchen)-Form. Der gefüllte Germ-Zopf, der in einer hohen Kastenform gebacken wird, dürfte jüdische Wurzeln haben. Der Kuchen ist meist mit Zimt oder Schokolade gefüllt und mit Streuseln dekoriert. Die nicht geflochtene, sondern nur gerollte Form, die auch bei uns üblich ist, dürfte dem „Kokosh“ aus den jüdischen Bäckereien sehr ähnlich sein (Quelle: Wikipedia). Ein weiteres Indiz für die israelische Herkunft ist auch das im Internet wohl am häufigsten aufscheinende Babka-Rezept aus „Jersualem“, von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi.

Babka 🇮🇱
Spontane Einfälle sind dann oft schwer umzusetzen, denn der Germteig aus dem berühmten Rezept sollte über Nacht im Kühlschrank rasten und frische Germ war auch nicht im Haus. Um die sonntägliche Katastrophe abzuwenden habe ich schlicht zu meinem bewährten Germteig-Rezept aus Plachutas Kochschule gegriffen. Da reichen zwei mal 30 Minuten rasten und mit der Fülle aus „Jerusalem“ bin ich dann doch noch zu meiner ersten Babka gekommen.😉
Babka 🇮🇱
Tags: #einnudelsiebbloggt #in80gerichtenumdiewelt
Zutaten:
Germteig, fein
- 200 g Milch
- 30 g Butter
- 5 g Salz
- 2 Dotter
- 350 g Mehl
- 30 g Staubzucker, gesiebt
- 1 TL Vanillezucker
- 10 g Trockengerm
- ½ Bio-Zitrone
Füllung
- 70 g Walnüsse, grob gerieben oder gehackt (alternativ Pekannüsse oder Mandeln)
- 1 EL Rohrohrzucker
- 1 TL Zimt
- 100 g Schokolade, zartbitter (70%)
- 60 g Butter
- 25 g Staubzucker
- 15 g Kakaopulver
- 1 Prise Salz
- 1 EL Rum, optional
Sirup
- 70 g Feinkristallzucker
- 40 ml Wasser
- 1 EL Zitronensaft
Zubereitung:
- Die Milch mit der Butter auf 30°C erwärmen und mit dem Salz in eine Rührschüssel geben.
- Das Mehl mit dem Staubzucker, dem Vanillezucker, der Trockengerm und dem Abrieb einer halben Zitrone vermischen.
- Die Dotter und das Mehl-Gemisch in die Rührschüssel geben und mit dem Knethaken ca. 10 Minuten zu einem glatten Teig kneten, bis er sich von der Schüsselwand löst.
- Den Teig mit Frischhaltefolie abdecken und 30 Minuten rasten lassen.
- Die Walnüsse grob reiben oder hacken und mit dem Rohrohrzucker und dem Zimt verrühren.
- Die Schokolade grob hacken und mit der Butter über einem Wasserbad sanft schmelzen.
- Den Staubzucker, das Kakaopulver und eine Prise Salz hinzufügen und glatt rühren.
- Wenn die Schokomasse zu dünn ist, dann hilft etwas Flüssigkeit (z.B. Milch oder Rum) damit die Schoko leicht stockt und sich leichter verarbeiten lässt. Für das Aroma schadet der Rum auch nicht.🤨
- Eine Kastenform (28×10 cm) mit Butter ausstreichen und mit Backpapier auslegen. Das erleichtert später das Herausheben aus der Form ungemein.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche rechteckig auf ca. 28×38 cm ausrollen
- Die Schokoladenmasse mit einer darauf gleichmäßig verstreichen und die Nussmischung darauf verteilen. Dabei einen Rand von ca. 2 cm rundherum frei lassen.
- Den Teig an der langen Seite eng aufrollen, mit einem scharfen Messer längs halbieren, mit der Schnittkante nach oben auflegen und einen einfachen Zopf flechten und die Enden dabei fest zusammendrücken.
- Die Babka vorsichtig in die Kastenform heben und zugedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen.
- Das Backrohr auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für den Sirup alle Zutaten in einem kleinen Topf aufkochen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat und danach auskühlen lassen.
- Die Kastenform mit Alufolie abdecken, einige Löcher hineinstechen und die Babka auf der zweiten Schiene von unten ca. 35 Minuten backen.
- Danach die Folie entfernen und noch ca. 5-10 Minuten lang fertig backen. Stäbchenprobe machen!
- Die heiße Babka noch in der Form mit dem Sirup bestreichen, dabei vollständig aufbrauchen und danach in der Form etwas abkühlen lassen.
- Die Babka vorsichtig herausheben und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen, aufschneiden und genießen.

… aus dem Backrohr und gleich frisch glasiert

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Babka 🇮🇱
Ich verstehe auch nicht, warum ich bei manchen Dingen so lange brauche, bis ich mich aufraffe sie endlich umzusetzen. Was soll ich sagen.🤷♂️ Der Sonntag war auf jeden Fall gerettet, das Wetter am Montag auch nicht besser, aber dafür war die Babka dann fast weggeputzt. Ich hätte doch die Original-Menge für zwei Stück machen sollen.🙈😜
Erinnerung: Man(n) könnte das zweite Stück auch mit Marmelade füllen. Würde die Frau extrem freuen!😉
Süßes Vergnügen!
Sehr gut gelungen!
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Dankeschön! 🙏
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Dein Babka sieht nach vollem Erfolg aus. Kompliment!
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Geschmacklich auf jeden Fall. Optisch war ich zuerst nicht zufrieden, denn da gibt’s viel schönere Kunstwerke im Web. Aber selbst ist man da meist zu kritisch und es ist zumindest authentisch.
Dankeschön! 🙏
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Also verglichen mit meinem «Russenzopf» (andere Länder, andere Bezeichnungen!) ist dein Werk optisch viel ansprechender! Ich schaffe es meistens nicht, die beiden doch sehr weichen, aufgeschnittenen Stränge möglichst oft zu verdrehen!
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Möglicherweise hat mir dabei der leicht zu verarbeitende „österreichische“😉 Germteig geholfen.
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