Norwegen ist definitiv ein Land, welches auf meiner Urlaubs-Todo-Liste ganz hoch oben steht und das ich unbedingt besuchen möchte. Klar, dass mein Finger schon deshalb auf der großen (Google) Landkarte auch bei Norwegen hängen geblieben ist. Leicht verwirrt habe ich dann erstmalig von „Totenkringler“ gelesen. Was soll denn das sein und hat das was mit Begräbnis zu tun? Die sprachliche Verwirrung hat sich rasch aufgeklärt. Toten ist eine Region in Norwegen, aus der diese Spezialität kommt und Kringler heißt so viel wie Brezel oder Knoten. Totenkringler sind also schlicht und einfach Germteig-Knoten.

Bolle und Totenkringler 🇳🇴
Und „Bolle“ sind die süßen Brötchen, die in Norwegen allgegenwärtig sind. Die gibt es entweder „naked“, wie bei mir heute oder in ganz vielen süßen Variationen. Die berühmtesten sind wohl die „Kanelbolle“ (Zimtschnecken), aber auch Rosinen (Rosinboller) , Schokolade (Sjokoladeboller), Vanillecreme (Solboller) und für Weihnachten Safran kommen hier zum Einsatz. Soweit nichts Ungewöhnliches, denn Milchweckerl oder Brötchen aus Germteig sind in vielen Ländern und Kulturen beheimatet. Überrascht hat mich dann der Kardamom im Rezept, der eben für Skandinavien so typisch sein soll. Das habe ich bisher so noch nicht gesehen, aber ich bin da auch backtechnisch nicht „up to date“. Klar, dass das ausprobiert wurde.😉
Bolle und Totenkringler 🇳🇴
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Zutaten:
- 100 g Butter
- 350 ml Vollmilch
- 1 Ei (Größe M)
- 100 g (Rohrohr-)Zucker, fein
- 5 TL Salz
- 500 g Mehl (Weizen oder Dinkel, glatt)
- 1 Pkg. Trockengerm (7 g oder 1/2 Würfel frisch)
- 2 TL Kardamom, gemahlen
…
- 1 Ei, zum Bestreichen
- Staubzucker (optional)
Zubereitung:
- Die Butter mit der Milch, dem Zucker und dem Salz lauwarm erwärmen (ca. 35°C), schmelzen und in eine Rührschüssel geben.
- Das Ei hinzufügen und kurz vermischen.
- Das Mehl mit der Trockengerm und dem Kardamom vermischen und ebenfalls in die Rührschüssel geben.
- Mit der Küchenmaschine ca. 10 Minuten bei niedriger Stufe und dann ca. 2 Minuten bei höherer Stufe zu einem glatten und geschmeidigen Teig verkneten.
- Die Rührschüssel abdecken und den Teig an einem warmen Ort gut eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
- Den Teig auf ein leicht bemehltes Brett geben, vierteln, jeden Teil zu einem Strang formen und davon (je nach gewünschter Größe) 4-5 Stücke teilen.
- Bolle: Die Teiglinge auf dem Brett mit der hohlen Hand „rund schleifen“ (zu Kugeln formen)
- Totenkringler: Die Teiglinge zu einer rund 15 cm langen Wurst rollen und aus dieser einen einfachen Knoten machen
- Die Bolle/Totenkringler auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
- In der Zwischenzeit das Backrohr auf 180°C Ober-/Unterhitze aufheizen.
- Ein Ei verschlagen, die Bolle/Totenkringler damit bestreichen, auf der mittleren Schiene ca. 12-15 Minuten goldbraun backen und danach auf einem Gitter abkühlen lassen.
- Wer es süß mag, kann etwas Staubzucker und Wasser verrühren und die Bolle/Totenkringler damit glasieren.

Bolle

Totenkringler (zumindest so ähnlich😉)
Kringel-technisch ist noch Luft nach oben🙈 würde ich sagen, aber für einen Grobmotoriker dann auch nicht so schlecht.😁 Der Kringel macht aber auch geschmacklich keinen Unterschied.
Alles in allem schmecken die kleinen Dinger echt gut und den Kardamom hat man wirklich geschmeckt. Die „naked“-Variante der Bolle hat den Vorteil, dass sie perfekt für das Frühstück verwendet werden können, egal ob pikant oder süß. Es kann aber leicht sein, dass das mit Rosinen, Schoko oder Zimt demnächst wiederholt wird.😋
Fun-Fact: In Oslo soll sogar ein mit Michelin-Sternen ausgestattetes Restaurant Zimtschnecken auf die Speisekarte gesetzt haben. Ob’s wer braucht? Keine Ahnung, aber ich denke es gibt spannendere Desserts!😜
Gutes Gelingen!