Jetzt springe ich kulinarisch schon seit fast zehn Monaten von Land zu Land und auf einige Nachbarländer Österreichs habe ich fast vergessen.😉 Heute habe ich mit Ungarn quasi ein Heimspiel, denn im Burgenland, dem östlichsten Bundesland Österreichs, sind meine Wurzeln und die Einflüsse der ungarischen Küche kann man dort nicht leugnen. Es ist auch nicht immer ganz klar aus welcher Ecke ein Gericht nun genau kommt und vor etwas mehr als hundert Jahren gab’s durch die k.u.k. Doppelmonarchie ja noch eine enge Bindung der beiden Länder. Wenn ich an Ungarn denke, dann fallen mir sofort Pörkölt, bei uns Gulasch oder Gulyás, bei uns Gulaschsuppe oder Halászlé, die pannonische Fischsuppe oder eben Paprikás Csirke, das Paprikahendl ein.

Paprikás Csirke 🇭🇺
Bei allen diesen Gerichten kann man Ungarn wohl auch schon an der Farbe erkennen, denn man kommt kaum an Paprika und speziell Paprikapulver vorbei. Bei klassischen Gerichten, die man dann auch schon gefühlt ewig kennt, ist es logisch, dass hier wieder einmal viel Spielraum für Variationen vorhanden ist. Beim Paprikás Csirke wird normalerweise frischer Paprika und edelsüßes Paprikapulver verwendet. Bei uns darf’s dann aber auch ein bisschen scharf sein und bei der Frage ob das Hendl mit oder ohne Haut sein soll gibt’s familienintern durchaus unterschiedliche Auffassungen.🤷♂️ Ob die Sauce fein püriert werden soll oder nicht und was man als Beilage serviert muss dann auch noch geklärt werden. Die eher klassische Version des Paprikahendls, mit Spätzle und cremiger Sauce, habe ich schon in den Ur-Zeiten meines Blogs gepostet. (Memo an mich: die Bilder könnte man beim nächsten mal eventuell austauschen!🙈). Heute hat sich (wie immer, sage ich – ganz selten, sagt sie) meine Frau durchgesetzt. Das Paprikás Csirke gibt’s mit Haut, nicht püriert und wie bei uns zu Hause im Burgenland auch immer, mit Hörnchen. Damit das alles dann auch genau so wird, hat sie es auch gleich selbst gekocht.👍 Was Besseres konnte mir gar nicht passieren. Ich bin (manchmal😆) gerne Gast!😋
Paprikás Csirke 🇭🇺
Tags: #einnudelsiebbloggt #in80gerichtenumdiewelt
Zutaten (4 Portionen):
- 4 Hühnerschenkel, mit Haut (Ober- und Unterkeule)
- 2 EL Öl oder Schmalz
- 2 Spitzpaprika (rot, gelb)
- 1 Zwiebel (groß)
- 3 Knoblauchzehen
- 2 TL Paprika, edelsüß
- 1 TL Paprika, rosenscharf
- 1 TL Paprika, geräuchert
- ½ TL Chilipulver
- 1 Prise Zucker
- Salz
- Pfeffer
- 1 Dose Paradeiser, gewürfelt (400 g)
- 125 ml Wasser
- 1 TL Gemüsepaste
- Abrieb einer Zitrone
- 75 g Sauerrahm
- 2 EL Wasser
- 1 TL (Mais)Stärkemehl
…
- Hörnchen, Spätzle oder Reis als Beilage
Zubereitung:
- Den Ofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Spitzpaprika entkernen und in kleine, mundgerechte Stücke schneiden.
- Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen und fein würfeln.
- Die Hühnerschenkel kalt abspülen, trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer würzen und in einem Bräter mit dem Öl (Schmalz) rundherum scharf anbraten.
- Die Hühnerschenkel herausnehmen und die Zwiebeln, den Knoblauch und die Paprika in den Bräter geben und kurz anbraten.
- Mit dem Paprikapulver (rosenscharf, edelsüß und geräuchert), dem Chilipluver und dem Zucker bestreuen, mit Salz und Pfeffer würzen und alles kurz anrösten.
- Mit den Paradeisern und dem Wasser ablöschen, die Gemüsepaste einrühren und aufkochen lassen.
- Die Hühnerschenkel einlegen und mit geschlossenem Deckel ca. 1,5 Stunden im Ofen schmoren.
- Den Bräter aus dem Ofen nehmen und die Grillstufe einschalten.
- Die Hühnerteile herausnehmen, in eine ofenfeste Form legen und im Ofen kurz (2-3 Minuten) knusprig grillen.
- Den Sauerrahm mit dem Wasser und der Stärke vermischen und mit dem Schneebesen in die Sauce rühren.
- Die Sauce mit dem Zitronenabrieb würzen und mit Salz abschmecken.
- Dei Hühnerschenkel teilen und mit Hörnchen (Spätzle oder Reis) und Sauce anrichten und servieren

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Paprikás Csirke 🇭🇺
Ich kann gar nicht beschreiben warum, aber Paprikahendl ist wirklich ein All-time Klassiker bei uns. Das hängt sicher auch mit den Erinnerungen an das Burgenland zusammen. Heimatküche, eben!
Nachdem ich beim Essen mindestens viermal erwähnt habe, dass es wirklich ausgezeichnet schmeckt, hat’s mir meine Frau auch geglaubt.🙈 Ich bin ein ehrlicher Gast. Immer! Ehrenwort!😅
Damit hätte ich ein weiteres Nachbarland Österreichs schon mal erledigt, wobei mir zu Ungarn noch ein Dessert einfällt, das schon ewig auf meiner Liste steht. Mal schauen, vielleicht komme ich ja wieder.🤷♂️
Apropos Nachbarland: Deutschland fehlt mir auf meiner kulinarischen Weltreise auch noch. Was wäre denn „das Lieblingsgericht“ der Deutschen, das man unbedingt einmal gegessen haben muss? Im Notfall kann ich ja eine Curry-Wurst🙊🤣 machen oder habt ihr Vorschläge für mich?
Guten Appetit! Jó étvágyat!
Die deutsche Küche ist ja auch regional sehr unterschiedlich! Currywurst wäre Berlin – als Hauptstadt-Gericht sicher brauchbar. 😄
Ich komme aus dem Rheinland und würde für Sauerbraten plädieren. Natürlich MIT Rosinen in der Sauce, da gibt’s keine Diskussionen! Und dazu Apfelmus und Klöße. 😋
Aber jemand aus Hamburg würde vielleicht Labskaus vorschlagen… Also wie wäre es mit einer kulinarischen Deutschlandtour? 🤔👍🏻😇
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Ich habe ja schon ein bisschen gesucht und festgestellt, dass es da regional sehr unterschiedliche Gerichte gibt. Kein Wunder, wenn man die Größe berücksichtigt und dann auch noch vom Meer bis zu den Alpen viele verschieden Regionen mit unterschiedlichsten Produkten hat. Der Sauerbraten, natürlich mit Rosinen, ist schon mal ganz großer Favorit. Würde ja zu Weihnachten auch gleich passen.😉
Eine Deutschlandtour wäre sicher eine große Herausforderung,😆 aber jetzt muss ich erst einmal meine Weltreise abschließen, damit ich wieder zu einem Teller Spaghetti komme.😂
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Weil ich dafür meistens ein ganzes Hähnchen verwende, bleibt die Haut ebenfalls dran! Und was ich als Beilage dazu gerne mag, sind Quark-Griess-Klösschen.
Wie weit ist deine kulinarische Weltreise eigentlich schon fortgeschritten?
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Das ist dann klar und auch ich kann mit beiden Varianten gut leben. Mittlerweile bin ich, wenn ich mich nicht verzählt habe, bei meiner 58 Station.
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Ich kann zwar als Amerikaner nicht wirklich für die Deutschen eine Aussage machen, was ihr Lieblingsgericht ist, aber ich bin seit 61 Jahren hier, der deutschen Sprache mächtig und ich kenne ihre Lieblingsgerichte. Da ich im Südwesten B-Ws wohne, würde ich die wunderbaren Leberknödel der Pfälzer vorschlagen. Sie sind einfach herzustellen, absolut lecker, und man kann sich aussuchen, ob als Einlage zur Metzelsuppe (Wurstsuppe oder Schlachtsuppe) oder mit Sauerkraut und Kartoffelpüree. Außerdem gibt es fast überall in Deutschland alte Rezepte mit Leber, die groben mit Rinderleber, die feineren mit Kalbsleber. Vielleicht wäre auch eine Berliner Leber eine gute Wahl?. Die gäbe es mit Pü, Apfel und Zwiebelringen.
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Leber im allgemeinen wird bei uns sehr gerne gegessen, das wäre durchaus eine Möglichkeit. Die Pfälzer Leberknödel kenne ich nicht und mit Sauerkraut und Kartoffelpüree sowieso nicht. Bei uns gibt’s Leberknödel eigentlich nur als Einlage in der Suppe.
Dankeschön für deine Vorschläge🙏
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