Es würde mich wundern wenn jemand, der keine bulgarischen Wurzeln hat oder nicht mindestens genau so verrückt ist wie ich😆, mein heutiges Gericht kennt oder schon jemals probiert hat. Nun, ein Geheimnis ist somit schon gelüftet. Ich bin im Zuge meiner kulinarischen Weltreise #in80gerichtenumdiewelt, nach einem kurzen Blick auf die Online-Weltkarte, mit dem Finger auf Bulgarien stehen geblieben. Nachdem ich weder ein bulgarisches Kochbuch habe und auch kein Gericht aus diesem Land kenne, habe ich (Überraschung!) einfach die Online-Suchmaschine angeworfen. Dabei versuche ich Blogs, Online-Kochmagazine oder Videos, wenn möglich in der jeweiligen Landessprache, auch wenn ich sie nur selten verstehe, zu finden. Oft wechsle ich auch einfach auf die Bildersuche und meist dauert es dann auch gar nicht lange, bis mir dabei ein Bild ins Auge springt und ich mich in das Gericht vertiefe. Bei meinem heutigen Gericht war es eher ein erstauntes „Was ist denn das bitte? Wie schräg ist das denn!“, das mich neugierig gemacht hat.

Jajza po panagjurski 🇧🇬
Mein nächster Schritt ist der Online-Übersetzer (hatten wir schon!) und dabei hat sich herausgestellt, dass „Jajza po panagjurski“ eigentlich „Eier auf Panagjurischte-Art“ bedeutet. Genau, jetzt hat sich die Frage gestellt, wer oder was denn „Panagjurischte“ ist. Wikipedia weiß auf diese Fragen in der Regel immer eine Antwort und dabei ist schnell klar geworden, dass Panagjurischte eine Stadt in Bulgarien ist. Das Gericht ist somit wohl eher eine lokale Spezialität. Wenn du dir heute bei meinem Bild auch die gleichen Fragen wie ich gestellt hast und jetzt noch immer liest, dann kommt jetzt endlich die Auflösung. Die „Eier auf Panagjurischte-Art“ sind einfach pochierte Eier, die traditionell auf Salzlakenkäse und Naturjoghurt, mit Paprika-Butter beträufelt, serviert werden. In Bulgarien werden diese Eier meist zum Frühstück gegessen. Ob dabei auch der Knoblauch im Joghurt schon dabei ist, will ich jetzt gar nicht wissen.😬😂
Jajza po panagjurski 🇧🇬
Tags: #einnudelsiebbloggt #in80gerichtenumdiewelt
Zutaten (2 Portionen):
- 4 Eier
- Salz
- Essig
- 200 g Feta
- 250 g Joghurt
- 2 Knoblauchzehen (optional)
- 75 g Butter
- 1 EL Paprikapulver, edelsüß
- Schnittlauch (oder Petersilie)
Zubereitung:
- Wasser in einem großen Topf mit etwas Salz und Essig zum Kochen bringen.
- In der Zwischenzeit den Feta grob reiben oder einfach zerbröseln und auf zwei Teller verteilen.
- Das Joghurt mit den (ausnahmsweise😉) gepressten Knoblauchzehen, einem Spritzer Essig und einer Prise Salz glatt rühren und auf den Feta löffeln.
- In einer Pfanne die Butter zerlassen, aufschäumen und wenn die Butter duftet, die Pfanne vom Herd nehmen und das Paprikapulver einrühren.
- Die Eier (je zwei gleichzeitig!) vorsichtig in das heiße, aber nicht sprudelnde Wasser gleiten lassen. Dabei ist eine Espresso-Tasse recht hilfreich.
- Wenn das Eiweiß fest und der Dotter noch weich ist (ca. 3 Minuten), die Eier vorsichtig aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und auf die Käse-Joghurt-Mischung legen.
- Die Eier mit der Paprika-Nussbutter beträufeln, mit Schnittlauch bestreuen und servieren.

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Jajza po panagjurski 🇧🇬
Die gekochten Erdäpfel fallen in die Kategorie bulgarisch-österreichische Fusionsküche, haben mit Bulgarien nichts zu tun, passen aber perfekt zu der wirklich spannenden Paprika-Nussbutter. Somit habe ich aus den einfachen Eiern ein einfaches Gericht gemacht, dass wir natürlich nicht zum Frühstück gegessen haben. Ob ich wohl jemals nach Panagjurischte kommen werde ist eher fraglich, aber die Eier aus dieser bulgarischen Stadt bleiben mir sicher in Erinnerung. Sollte es mich doch dorthin verschlagen, dann kann ich mir aber im ansässigen Museum den aus dem 4 Jahrhundert v.Chr. stammenden Goldschatz von Panagjurischte ansehen.😉
Eine letzte kleine Randnotiz: Oft finde ich erst beim Schreiben meines Blog-Beitrags (der wesentlich mehr Zeit erfordert als das Gericht selbst😉) zusätzliche Informationen und Beiträge auf anderen Blogs. So geschehen und gesehen bei Alex auf „ReiseSpeisen“, die dort das Rezept ihrer bulgarischen Oma veröffentlicht hat. Wie eingangs erwähnt, bulgarische Wurzeln.🤷♂️ Und wo sind die Verrückten?😂
Mahlzeit!
Ich hoffe, deine kulinarische Reise ist noch lang nicht vorbei! Wieder ein interessantes Gericht, das mich aber eher optisch als durch die Kombination der Zutaten reizen würde (Feta + Joghurt + Eier??). Die schöne Paprikabutter nehme ich mir aber mit. Bulgarien ist sicher eine Reise wert, Plowdiw war 2019 Kulturhauptstadt, ich wäre ganz gern hingefahren…
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Von den einzelnen Komponenten betrachtet muss ich dir recht geben, aber im Zusammenspiel war’s dann auch geschmacklich interessant, speziell mit der Paprikabutter. Wenn du mal nach Plowdiw kommst, dann ist Panagjurischte nicht weit entfernt!😜
Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass du mich bei meiner Reise begleitest. Ich glaube das war 58 von 80. Etwas dauert es also noch!😅
Dankeschön🙏
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