Heute bin ich im Nahen Osten unterwegs und die Zuordnung meines Gerichts zu einem Land ist gar nicht so einfach. Das Gericht gibt es sowohl im Libanon, aber auch in Syrien, Israel, Palästina, Jordanien, Ägypten und wer weiß wo sonst noch überall. Damit es ganz lustig wird hat das Gericht auch noch viele, zwar ähnlich klingende aber dennoch unterschiedliche, Namen. Ob und wo das jetzt Mujaddara, Mejadra, Mujdara oder Megadarra heißt lässt sich für einen Laien fast nicht wirklich feststellen. Am häufigsten habe ich es als Mujaddara im Libanon gefunden. Im Nahen Osten ist das Gericht unter anderem auch eine traditionelle Fastenspeise der Christen und soll bereits im 13.Jahrhundert im Irak niedergeschrieben worden sein. Wer der Ur-Blogger war, konnte ich nicht feststellen.😉

Mujaddara 🇱🇧
Was ist Mujaddara nun eigentlich? Ganz einfach gesagt sind das Linsen mit Reis, Gewürzen und ganz wichtig, Röstzwiebeln. Dass hier jede Region, um nicht zu sagen jeder Koch oder jede Köchin, bei der Vielzahl an möglichen Gewürzen sein eigenes Rezept hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Am häufigsten sind allerdings Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Piment, Zimt und Zucker im Einsatz. Hört sich spannend an, auch wenn es vielleicht nicht ganz so toll aussieht, aber dazu kommen wir noch!
Mujaddara 🇱🇧
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Zutaten (2 Portionen):
- 200 g Linsen (Beluga-, Berg- oder grüne Linsen)
- 2 Zwiebeln, groß
- 3 EL Mehl
- Öl, zum Frittieren
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Kreuzkümmelsamen
- 1 TL Koriandersamen
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Zimt
- ½ TL Piment, gemahlen
- ½ TL Kardamom, gemahlen
- 1 TL Zucker
- 1½ TL Salz
- 2 EL Rosinen
- 2 Lorbeerblätter
- 175 g Basmati-Reis
- 2 Zweige Minze
- 1 Zweig Koriander
- ½ Bund Dill
- 3 EL Pistazien, grob gehackt
Zubereitung:
- Die Linsen in kaltem Wasser 12 Stunden einweichen und danach abseihen. (Je nach Linsen, Packungsanleitung beachten)
- Die Linsen in einem kleinen Topf, gut mit Wasser bedeckt, aufkochen und nach Packungsanleitung garen, bis die Linsen (fast) weich sind, aber noch etwas Biss haben.
- Danach abgießen, dabei 350g Kochwasser auffangen und beiseite stellen.
- Die Zwiebeln schälen, halbieren, in dünne Streifen schneiden, mit dem Mehl, einer Prise Salz und Pfeffer vermischen.
- Die Zwiebeln in einem Topf mit Öl, in mehreren Durchgängen, goldbraun frittieren und beiseite stellen.
- Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken.
- Die Kreuzkümmel- und Koriandersamen grob mörsern und in einem Topf ohne Fett rösten.
- Das Olivenöl mit dem Knoblauch, dem Piment, dem Kardamom, dem Zucker und dem Salz in den Topf geben und verrühren.
- Den Reis, die Lorbeerblätter und die Rosinen hinzufügen und kurz rösten.
- Die gekochten Linsen hinzufügen, mit dem Kochwasser aufgießen, zum Kochen bringen, die Hitze auf die kleinste Stufe reduzieren und zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen.
- Die Minze, den Koriander und den Dill abzupfen, etwas davon für die Deko beiseite legen und grob hacken.
- Den Reis vom Herd ziehen, die Kräuter und die Hälfte der Röstzwiebeln einrühren, mit Salz abschmecken und zugedeckt noch 5 Minuten stehen lassen.
- Den Reis mit gehackten Pistazien, etwas Röstzwiebeln und den Kräutern garnieren und servieren.
💡 Etwas Joghurt mit Zitronenabrieb und Saft vermischt passt hervorragend dazu.

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Mujaddara 🇱🇧
Also der Libanesiche Linsen-Reis schmeckt wirklich sensationell. Gerade die Kombination der Röstzwiebeln, die ganz zum Schluss auch schon unter den Reis gemischt werden, mit den Gewürzen und Kräutern peppen das Gericht voll auf. Trotzdem hat das Gericht zuerst fragende Blicke ausgelöst und ganz ehrlich, eine wirkliche Schönheit ist Mujaddara ja nicht. Das dürfte wohl auch der Erfinder des Gerichts so gesehen haben, denn wo du jetzt schon so weit gelesen hast verrate ich dir auch noch was Mujaddara eigentlich bedeutet. Nicht gerade schmeichelhaft für ein Gericht, bedeutet das im arabischen „pockennarbig“. Tja, irgendwie sehen die Linsen im Reis ja tatsächlich wie Pockennarben aus.🙈 Nun, was zählt ist der Geschmack und die Schönheit liegt sowieso immer im Auge des Betrachters.😜
Mahlzeit!
Für wieviele Personen ist der Mujaddara ?
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Wir, verfressene Bande wie wir sind, haben das zu zweit gegessen.😉 Es wird aber auch für drei reichen.
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Mag ich sehr!
Bereite ich nach libanesischem Rezept einer Bekannten aus Beirut gerne zu.
Auch deine Version schmeckt bestimmt sehr gut!
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Da schau her, habe mir dein Rezept gerade angesehen. Ganz so verkehrt dürfte ich, trotz fehlender Kontakte in den Libanon, gar nicht liegen. Dankeschön😊
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