„Janssons frestelse“ bzw. „Janssons Versuchung“ ist ein in ganz Schweden bekannter und beliebter Auflauf aus Kartoffeln, Zwiebeln und den schwedischen „Ansjovis“, die weniger salzig als unsere Anchovis sein sollen. Der Auflauf gehört in Schweden zum typischen Weihnachtsessen, wird aber auch sonst gerne als Beilage zu Fleisch oder auch als eigenes Gericht gegessen. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und damit steht der nächste Stopp meiner kulinarischen Weltreise fest: Schweden. 🇸🇪

Janssons frestelse – Janssons Versuchung
Typische Gerichte eines Landes zu finden ist, dank Internet, mittlerweile recht einfach und dennoch ist es schwer Dinge auszuprobieren, die man nicht kennt und noch nie gegessen hat. Nützliche Hinweise findet man dazu auch auf Wikipedia, wobei die manchmal mehr verwirren als helfen.
Werden Bücklinge, also geräucherter Hering, statt Ansjovis verwendet, dann wird das entsprechende Gericht in Schweden als „Karlssons frestelse“ genannt. Und ganz ohne Fisch geht es auch, aber dann heißt es „Svenssons frestelse“.
(Quelle: Wikipedia)
Nun, mit meiner Fischkombination aus Sardinen und den bei uns salzigeren Anchovis wird der Auflauf dann wohl „Nudelsiebsons frestelse“ heißen.😜
Janssons frestelse – Janssons Versuchung
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Zutaten (4 Portionen):
- 1,2 kg Erdäpfel
- 2 Zwiebeln, gelb (ca. 120 g)
- 3 EL Butter
- Salz
- Pfeffer
- 2 TL Thymian, getrocknet (oder Sonnentor Fischgewürz)
- 200 g Sardinen (ohne Gräten)
- 100 g Sardellenfilets (Anchovis)
- Bio-Zitrone
- 250 ml Schlagobers
- 100 ml Milch
- 50 g Brösel
- Butterflocken
- Petersilie, frisch
Zubereitung:
- Die Zwiebeln schälen und mit dem Gemüsehobel in dünne Scheiben hobeln.
- In einer Pfanne die Butter zerlassen, die Zwiebeln darin langsam glasig schmoren, vom Herd nehmen, mit dem Thymian vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Erdäpfel schälen und mit dem Gemüsehobel in Stifte (ca. 0,5×0,5cm) hobeln.
- Die Sardinen und Sardellenfilets abgießen.
- Den Backrohr auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Backform gründlich mit Butter einfetten.
- Die Hälfte der Erdäpfel-Stifte in der Form verteilen, die Zwiebelringe darauf geben, mit den Sardinen und Sardellenfilets belegen und mit dem Abrieb einer halben Zitrone bestreuen.
- Die restlichen Erdäpfel-Stifte darüber verteilen und leicht fest drücken.
- Das Schlagobers mit der Milch vermischen und gleichmäßig in der Form verteilen.
- Die Brösel darüber streuen und mit Butterflocken belegen
- Den Auflauf im vorgeheizten Backrohr auf der zweiten Schiene von unten zirka 50 Minuten backen, bis er goldbraun und knusprig ist.
- Den Auflauf aus dem Rohr nehmen, zirka 10 Minuten setzen lassen und mit gehackter Petersilie und dem restlichen Zitronenabrieb bestreuen und servieren.

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Janssons frestelse – Janssons Versuchung
Ob der Schöpfer von Janssons frestelse, laut Überlieferung, nun ein schwedischer Opernsänger und Gourmet war oder doch eine schwedische Wirtin, die mit diesem Gericht den von ihr heimlich begehrten Stammgast namens Jansson in Versuchung bringen wollte, darüber sind sich auch die Schweden nicht einig.
Ich denke Zweiteres hätte funktionieren können, denn der wirklich einfache, aromatische Auflauf macht schon Freude.😉 Schweden steht ganz hoch oben auf meiner „da möchte ich noch unbedingt hin“-Liste und dann werde ich ganz sicher auch das „Janssons frestelse“ vor Ort probieren.😋
Viel Spaß!
Schweden als Reiseziel kann ich Dir nur ans Herz legen! Wunderschön da und die Sache mit dem angeblich dauernd schlechten Wetter ist glatt gelogen! Gut, wer im Sommer 32 Grad braucht, ist da vielleicht nicht ganz richtig, aber wenn 25-28 Grad auch reichen, dann nichts wie hin da! 😄
Der Auflauf ist mir natürlich ein Begriff, aber ausprobiert habe ich den noch nie…
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Ja, wem sagst du das. Seit Jahren versuche ich meine Frau zu überreden einmal einen Sommer im Norden zu verbringen. Irgendwann wird es mir gelingen, vielleicht.😂
Ich habe von diesem Auflauf und vielen anderen Gerichten, die ich für meine kleine Weltreise in Betracht ziehe, noch nie gehört. Ist aber sehr zu empfehlen, sagen auch meine Test-Esser.😉
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Immer wieder lecker!
In Ermangelung der originalen schwedischen Ansjovis, habe ich das Gericht schon vor einiger Zeit thailändisch-schwedisch adaptiert: ich verwende hier frische, ganz kleine Fischfilets, die ich in einer süss-scharfen Senfsauce mit Kokosmilch mariniere und nenne es «Janssons Versuchung in Thailand»!
Auch nicht zu verachten!
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Mit frischem Fisch sicher auch eine gute Option. Habe ich mir auch schon überlegt und wird sicher mal probiert. Mit Original-Rezepten ist das ja sowieso immer so eine Sache. In Österreich gibt es gefühlt 1000 Original-Kaiserschmarrn Rezepte. Am Ende muss es schmecken und das „Original“ esse ich irgendwann in Schweden.
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Also ich bin in Schweden dabei und es ist mit deinem nun das zweite Gericht mit Anchovis, das ich nach meiner „Entlassung“ kochen werde 💛
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Das hätte ich nach Eurem Norwegen-Trip auch so vermutet.😉 Da muss ich übrigens auch noch hin. Also falls du einen Geheimtipp hast, immer her damit.
Dankeschön und liebe Grüße Günter.
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