Meine #kulinarischeweltreise hat mich diesmal nach Schottland geführt. Genauer gesagt in den Nordosten des Landes, an die in der Cullen Bay liegende Kleinstadt Cullen mit knapp 1500 Einwohnern. Damit wäre schon ein Teil des Namens meines heutigen Gerichts geklärt. Der Rest wird komplizierter, denn Skink klingt jetzt mal etwas komisch und dürfte aus dem schottisch-gälischen kommen und in etwa Schienbein oder Schinken heißen. Die ursprüngliche Basis dürfte also eine Rindsuppe sein und Cullen Skink ist also eine dicke Suppe aus geräuchertem Schellfisch, Erdäpfeln und Zwiebeln, die in Milch, Schlagobers und Suppe gekocht werden. Klingt gut, oder?

Cullen Skink 🏴🇬🇧
Irgendwie ist mir der Name dieser Suppe nicht aus dem Kopf gegangen und ich war mir sicher schon davon gelesen zu haben. Nun, gelesen wohl nicht, aber im TV gesehen. Genau, bei Kitchen Impossible musste Tim Mälzer diese Suppe im Cullen Bay Hotel nachkochen. Ian Watson, dortiger Chefkoch und mehrmaliger Sieger der Cullen Skink World Championship, hat die dort preisgekrönte Cullen Skink „with a Twist“ sehr modern interpretiert und unter anderem mit Süßkartoffeln, Ingwer, Chili, Knoblauch und Portwein-Jelly „gepimpt“. Ich habe mich aber für die traditionelle Variante mit den klassischen Zutaten entschieden. Als Fisch kann jeder (ungefärbte) hell geräucherte weiße Fisch verwendet werden, denn den authentisch dafür verwendeten „Finnan Haddie“ kenne ich nicht einmal.🤷♂️
Cullen Skink 🏴🇬🇧
Tags: #einnudelsiebbloggt #in80gerichtenumdiewelt
Zutaten (4 Portionen):
- 500 g geräucherter (Schell)Fisch
- 500 ml Milch
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Erdäpfel, groß
- 4 Schalotten
- 3 EL Butter
- 1 TL Senfkörner, gelb
- 100 ml Weißwein
- 100 ml Schlagobers
- 350 ml Hühner- oder Rindsuppe
- 2 Eier, klein
- 1 Bio-Zitrone
- Salz
- Pfeffer, weiß
- ½ Bund Petersilie
Zubereitung:
- Die Milch in einen Topf geben, den geräucherten Fisch und das Lorbeerblatt einlegen, langsam erwärmen und bei mittlerer Hitze zirka 10 Minuten sanft köcheln.
- Den Fisch vorsichtig herausheben, abdecken, warmhalten und beides beiseite stellen.
- Die Schalotten und die Erdäpfel schälen und klein würfeln.
- Die Butter in einem (Suppen)Topf schmelzen, die Senfkörner, die Schalotten und die Erdäpfel darin farblos rösten, bis die Erdäpfel leicht weich werden.
- Mit dem Wein und dem Schlagobers ablöschen und etwas einkochen lassen.
- Die Suppe und die Milch hinzufügen, aufkochen und zirka 15 Minuten sanft köcheln, bis die Erdäpfel fast zerfallen.
- In der Zwischenzeit die kleinen Eier (oder Wachteleier) zirka 4-5 Minuten wachsweich kochen, abgießen, in kaltem Wasser sofort abkühlen und vorsichtig schälen.
- Die Suppe in einem Mixer ganz fein pürieren, wieder in den Topf geben, erhitzen und mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Je nach gewünschter Konsistenz eventuell noch etwas Suppe hinzufügen, aber sie sollte eher dick-cremig sein.
- Eventuell Haut und Gräten entfernen und den Räucherfisch in mundgerechte Stücke teilen.
- Die Petersilie hacken.
- Die Suppe vom Herd nehmen, die Petersilie einrühren, den Fisch einlegen und einige Minuten ziehen lassen.
- Die Suppe in vorgewärmte Teller geben, jeweils ein halbiertes Ei einlegen, mit etwas Petersilie garnieren und sofort servieren.

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Cullen Skink 🏴🇬🇧
Vollmundig, herzhaft und angenehm cremig, ist Cullen Skink die beste Fischsuppe der Welt? Diese Frage wird im lesenswerten Artikel „Wie man perfekten Cullen Skink kocht“ im „The Guardian“ gestellt.
Die Antwort muss wohl jeder für sich selbst finden, aber vollmundig, herzhaft und cremig passt vollkommen. Cullen Skink ist eine einfache aber aromatisch feine Suppe.
Mahlzeit!
Die Suppe an sich klingt schon fantastisch! Aber das Ei vom britischen Sternekoch macht das ganze Arrangement perfekt. Bin begeistert!
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Ein bisschen Chichi kann, bei den oft einfachen Gerichten, ja auch nicht schaden.😂 Es hat aber nicht nur optisch gut gepasst.
Freut mich, dass dir meine einfache Suppe gefällt.
Liebe Grüße
Günter
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