Fast genau so gerne wie ich koche, gehe ich auch gerne auswärts essen. Das kann bei Freunden oder in ganz einfachen Gasthäusern, aber auch in der gehobenen Gastronomie sein. Letzteres ist normalerweise immer geplant, denn spontan ohne Reservierung geht das kaum. So gut das Essen auch in den meisten Fällen ist, bleibt einem, wenn man ganz ehrlich ist, auf längere Zeit nur selten ein Gericht in Erinnerung. Manchmal passiert es aber und noch seltener versuche ich dann das Gericht auch selbst zu machen. Wenn du jetzt der Meinung bist, dass das Käse ist, dann könntest du Recht haben.😂

Zum Rezept ⬇⬇

Jetzt aber der Reihe nach. Im August waren wir in Klagenfurt bei „Kärnten läuft“ und vor der Heimreise wollten wir spontan noch irgendwo etwas essen. Tags zuvor hat uns eine Freundin tolle Bilder aus einem Restaurant am Rande von Klagenfurt geschickt. Einen Anruf später waren wir dann auch schon unterwegs. Zum Glück mit Navi, denn zufällig findet man das Restaurant Leitn am Weingut Karnburg wohl eher nicht. Bei tollem Wetter, auf der Restaurantterrasse mit Blick auf die Karawanken haben wir uns mit dem mehrgängigen Menü überraschen lassen, dass uns mit vielen hauseigenen und lokalen Produkten toll geschmeckt hat. Ich müsste jetzt aber meine Handy-Bilder durchforsten, denn ohne Foto geht es so gut wie nie🙈, wenn ich dir sagen sollte, was wir genau gegessen haben. Es sind nur mehr bruchstückhafte Erinnerungen geblieben.🤷‍♂️ Die Ausnahme war das Dessert, vielleicht auch weil ich ein Süßer bin.😇 Egal, denn schon auf der Heimfahrt war mir klar, dass ich das irgendwann selber probieren werde. Jetzt im November, beim Essen mit Freunden, war es dann soweit. Was war’s? Ein nicht zu süßes Sauerrahmeis auf Haferflocken-Streusel und Heidelbeeren. Die Überraschung schlecht hin war aber der darüber geriebene, reife „Alte Kuh“-Käse, der mit seiner würzig salzigen Note das einfache Eis perfekt in Szene gesetzt hat. Die aus meiner Sicht großartige Idee hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Aber das hast du dir jetzt wohl schon gedacht, oder?

Sauerrahm | Haferflocken | Heidelbeeren | Schaf

Quellenangabe: inspiriert durch Restaurant Leitn, Klagenfurt
Tags: #einnudelsiebbloggt #essenmitfreunden

Zutaten (6 Portionen):

Streusel

• 120 g Mehl
• 120 g Haferflocken (Großblatt)
• 120 g Butter
• 100 g Zucker
• 1 Prise Salz
• 1 Prise Zimt
• 1 Prise Kardamom, gemahlen
• 1 Prise Ingwer, gemahlen

Eis

• 50 g Wasser
• 150 g (Tonkabohnen-)Staubzucker
• ½ Bio-Limette
• 500 g Sauerrahm
• 1 Prise Salz

…

• 200 g Heidelbeeren (TK)
• 1 TL Vanillezucker
• Käse, würzig (z.B. "Altes Schaf")
• Minzblätter

Zubereitung:

Streusel

• Das Backrohr auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

• Für die Streusel alle Zutaten mit der Hand bröselig verkneten und auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen.

  120 g Mehl
  120 g Haferflocken (Großblatt)
  120 g Butter
  100 g Zucker
  1 Prise Salz
  1 Prise Zimt
  1 Prise Kardamom, gemahlen
  1 Prise Ingwer, gemahlen
  

• Die Streusel zirka 20 Minuten backen und danach auf dem Blech auskühlen lassen. Die Streusel bis zur Verwendung in einer gut verschlossenen Dose aufbewahren, damit sie knusprig bleiben.

Eis

• Das Wasser und den Zucker in einem Topf erhitzen, bis der Zucker aufgelöst ist. Den Sirup in eine Schüssel umfüllen und etwas abkühlen lassen.

  50 g Wasser
  150 g (Tonkabohnen-)Staubzucker
  

• Die Schale der Limette abreiben, den Saft auspressen und beides in die Schüssel geben.

  ½ Bio-Limette
  

• Den Sauerrahm und eine Prise Salz zum Sirup geben und mit dem Schneebesen glatt rühren.

  500 g Sauerrahm
  1 Prise Salz
  

• Ein flache Schale (mit Deckel) mit Frischhaltefolie auslegen, Masse einfüllen und zugedeckt über Nacht im Tiefkühler durchfrieren lassen.

• Die gefrorene Masse mit der Folie aus dem Behälter nehmen, die Folie entfernen, das Eis mit einem großen Messer in Würfel schneiden und im Hochleistungsmixer (TM) crushen (15s/St.7) und dann cremig rühren (10s/St.4).

• Die Masse wieder in die Form füllen, glatt streichen und zugedeckt im Gefrierfach des Kühlschranks 4 Stunden durchkühlen lassen.

…

• Die Heidelbeeren (am besten in der Mikrowelle) leicht erwärmen und vorsichtig mit dem Vanillezucker vermischen.

  200 g Heidelbeeren (TK)
  1 TL Vanillezucker
  

• Die Streusel und die Beeren auf die Teller verteilen, je ein Nocke Eis darauf setzen, den Käse darüber reiben, mit Minze garnieren und servieren.

  Käse, würzig (z.B. "Altes Schaf")
  Minzblätter
  

Das cremige Sauerrahmeis, die knusprigen Streusel, die Beeren und der Käse sind echt ein leichter, erfrischender und spannender Abschluss für ein Menü. Das gesamte Dessert ist nicht wirklich schwierig, ideal vorzubereiten und muss dann nur noch „zusammengebaut“ werden. Ach ja, bei mir wurde die „alte Kuh“ durch ein „altes Schaf“, meinen intensiv würzigen Lieblingskäse vom Bauernmarkt ersetzt.

Meine Gäste haben sofort die „weiße Schokolade“😆 auf dem Eis gesehen, waren dann aber etwas überrascht und haben mich groß angesehen und gefragt: „Ist das Käse?“

Ja, das ist wirklich Käse – auf dem Dessert natürlich!

Süßes Vergnügen!