Original Krautfleckerln

Österreichische Krautfleckerln

Wenn man so seine eigenen Essgewohnheiten betrachtet, dann fällt mir immer wieder auf, dass sich der Geschmack im Laufe der (vielen) Jahre doch sehr verändert. Die Krautfleckerln (das „n“ ist kein Schreibfehler, in Österreich heißen die „Fleckerln“) waren in meiner Jugend ein absolutes NoGo! Ich habe sie gehasst und konnte sie, wenn überhaupt, nur mit einer Riesenladung Kristall-Zucker (ernsthaft!) obendrauf essen. Auf keinen Fall durfte man noch irgendwie das Kraut schmecken. Bei mir waren das also „Zuckerfleckerln“.🙈 Dabei sind die Krautfleckerln ein echter Klassiker der österreichischen Küche.

Österreichische Krautfleckerln

Österreichische Krautfleckerln

Apropos Fleckerln. Da hatte ich schon mal eine Anfrage, was denn „ein Fleckerl“ sein soll. Nun, Fleckerln sind kleine quadratische oder rautenförmige Eiernudeln. Die kann man im Idealfall, gleich wie z.B. Bandnudeln, selbst machen oder einfach in getrockneter Form kaufen. Und wenn wir schon mitten im österreichischen Küchen-Deutsch unterwegs sind. Das Weißkraut heißt anderswo Weißkohl, denn bei uns ist der Kohl eigentlich der Wirsing.😉 So, bevor ich nun alle verwirre, fange ich am besten einfach mit meinen Krautfleckerln an.

Österreichische Krautfleckerln

Tags: #einnudelsiebbloggt #krautfleckerln #reloaded

Zutaten (4 Portionen):
  • 350 g Fleckerln
  • ½ kg Weißkraut (ca. 1/2 Krautkopf)
  • 80 g Pflanzenöl (bevorzugt Rapsöl)
  • 1 Zwiebel, rot
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 TL Kümmel, ganz
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 TL Kräuter, frisch (z.B. Majoran)
Zubereitung:
  • Vom Krautkopf die äußeren Blätter entfernen, das Weißkraut vierteln, den Strunk herausschneiden und das Kraut in kleine Quadrate (in etwa wie die Fleckerln) schneiden.
  • Den Zucker mit dem Öl in einer großen, tiefen Pfanne erhitzen und leicht bräunen.
  • Die Zwiebel schälen, klein scheiden, in die Pfanne geben und kurz durchrösten.
  • Das Kraut dazugeben, kräftig salzen und einige Minuten anschwitzen.
  • Mit dem Essig ablöschen, den Kümmel und etwas Pfeffer einrühren und auf kleiner Stufe, zugedeckt, bissfest weich dünsten.
  • Normalerweise sollte der Dunst reichen, damit sich das Kraut nicht in der Pfanne anlegt. Eventuell ganz wenig Wasser oder Gemüsesuppe hinzufügen.
  • In der Zwischenzeit die Fleckerln in reichlich Salzwasser kernig weich kochen, abseihen und mit kaltem Wasser abschrecken.
  • Die gekochten Fleckerln untermischen und alles noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Die frischen Kräuter einrühren und die Krautfleckerln sofort servieren.


Österreichische Krautfleckerln

Österreichische Krautfleckerln

Ob das Gericht nun aus der österreichischen, böhmischen oder gar kroatischen Küche kommt, spielt keine große Rolle. Mittlerweile liebe ich die Krautfleckerln und es reicht der Löffel Zucker, der zum Karamellisieren der Zwiebel verwendet wird. Im Endeffekt sind sie super einfach zu machen und obwohl sie ja optisch nicht so viel hergeben, ein wahres Soulfood.

Welches Gericht konntet ihr früher auch gar nicht leiden und mögt es mittlerweile?


Mahlzeit!


nudelsieb

8 Gedanken zu “Österreichische Krautfleckerln

  1. Margot Spahl schreibt:

    Guten Morgen! Viele Jahre lang war jedes ! Fischgericht für mich ein „Graus“. Dafür esse ich jetzt Fisch für mein Leben gerne – und das nicht erst seit wir direkt an der Nordseeküste leben 🙂
    Schöne Grüße + DANKE für das heutige Rezept. Das mag ich schon immer, am liebsten, wenn es eine gute Freundin für uns zubereitet.
    Margot

    Gefällt 1 Person

    • Ein Nudelsieb bloggt schreibt:

      Hallo Margot!
      Ja, der Fisch und ich waren auch nicht immer gute Freunde, aber seit ich mit dem Segelschiff auf den Weltmeeren (zumindest Mittelmeer😅) unterwegs bin hat sich auch das geändert. Es freut mich, dass dir mein einfaches Gericht gefällt.
      Dankeschön und liebe Grüße aus Graz
      Günter

      Gefällt 1 Person

  2. Bert schreibt:

    Out of Topic
    Wollte nur mal endlich vermelden, dass ich einer von diesen wohl vielen stillen Lesern bin, die sich nie melden oder kommentieren oder wie auch immer, aber immer genau verfolgen, was da auf den Teller kommt. Jedenfalls DANKE für die vielen Anregungen.

    Gefällt 1 Person

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